Louisa Boeszoermeny (geboren in Düsseldorf, Klasse Josephine Pryde, lebt und arbeitet in Berlin) ist mit ihrer einfühlsamen Serienarbeit „Bruder“, eine Serie analoger und digitaler Fotografien, die sich mit dem Thema Männlichkeit in heutiger Zeit beschäftigt, Hauptpreisträgerin des 17. IBB-Preises für Photographie.

Louisa Boeszoermeny bezieht sich in ihrer Serie „Bruder“ auf ein aktuelles Projekt einer pädagogischen Einrichtung mit Kindern und Teenagern im Alter von acht bis 19 Jahren, das versucht, Jugendlichen verschiedene männliche Rollenmodelle zu vermitteln, ihnen Raum bietet, ihre Männlichkeit zu erkunden, ohne für ihr Verhalten -anders als häufig in der Schule oder zu Hause – gemaßregelt zu werden. Gleichzeitig werden Werte wie Respekt, Toleranz und Rücksichtnahme vermittelt.
Mit ihrer Arbeit gelingt es Louisa Boeszoermeny, einen ganz eigenen Zugang zum Thema zu finden. Allein der Titel „Bruder“ bietet viele Assoziationsmöglichkeiten: Vertrautheit, anlehnen, Verlässlichkeit, Kameradschaft, füreinander einstehen, aber eben auch die eigene Stärke und Verletzbarkeit messen, alles gleichzeitig und gleichwertig. Ihre Fotografien sind wie flüchtige Momentaufnahmen der „upcoming next generation“, von Heranwachsenden auf der Suche nach der eigenen Identität. Zwischen den Abgebildeten und der Fotografin bleibt stets eine nahezu liebevolle Distanz gewahrt: Zärtlichkeit, Nähe, Schüchternheit, aber vor allem auch Respekt. Die Arbeiten sind jung, modern und somit eben auch Zeitgeist.

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Publikation der Preisträgerin: Louisa Boeszoermeny: Bruder