Andreas Greiner (*1979) ist als Absolvent des Instituts für Raumexperimente Meisterschüler von Olafur Eliasson. Nach Studien der Medizin, Anatomie und Bildhauerei bewegen sich seine Arbeiten an der Schnittstelle von Wissenschaft und Kunst. Mit zeitbasierten Skulpturen thematisiert Greiner natürliche Wachstums- oder Emergenzprozesse wie die Verpuppungsstufen einer Fliege, die DNA und das Skelett eines zum schnellen Wachstum veränderten Masthuhns oder bioluminiszente Algen, die bei Berührung blau leuchten. Durch diese biologischen Prozesse sind Greiners zeitbasierte Skulpturen häufig ephemer. Das, was von ihnen übrig bleibt, sind allein die Photos. Mit seiner Photographie stellt sich der Künstler bewusst in die Tradition naturwissenschaftlicher Darstellungen des 19. Jahrhunderts. Losgelöst von der Umgebung, vereinzelt vor neutralem Hintergrund schälen sich Lebewesen heraus, die in ihrer Singularität und Präzision Anspruch auf Individualität erheben, was noch durch die Namensgebung unterstützt wird.