Information zur Ausstellung
DIE TÖDIN – Valérie Favre im SLEEK Art Space

Die Auseinandersetzung mit dem Tod ist ein zentrales Thema der Menschheit – auch in der Kunst. Im Slawischen und vielen romanischen Sprachen ist der Tod weiblich: die Tödin. Für Valérie Favre ein Anlass, das Thema um eine weibliche Perspektive zu erweitern. In ihrem aktuellen SLEEK-Interview sagt sie: „Meine Welt ist geschlechtslos.“

Favres Werk ist seit Jahrzehnten von wandelbaren Knochenwesen geprägt, die keinem festen Bild entsprechen, aber in Dialog mit der Welt der Lebenden treten. Ihr Werkzyklus Petits Théâtre de la vie, zu sehen in der Ausstellung Die Tödin, bewegt sich zwischen Leben und Tod und ruft Persönlichkeiten wie Goya, Herzog oder Man Ray auf. Denn Vergänglichkeit interessiert sie.

In Zeichnungen und kleinformatigen Gemälden macht Favre das Abwesende sichtbar und spiegelt aktuelle Krisen und Ängste – zwischen Bedrohung und Kontrolle. Ihre Kunst ist Ausdruck von Zeitstimmung und zugleich ein dramaturgisches Mittel, um Weltbilder zu schaffen.

1959 in der Schweiz geboren, begann Favre ihre Karriere im Theater und Film in Paris, wurde eine der bedeutendsten französischen Malerinnen und erhielt den renommierten Prix Meret Oppenheim. Seit 2006 ist sie Professorin an der UdK Berlin. Ihre Werke sind international in Museen und Sammlungen vertreten.

Die von Sebastian C. Strenger kuratierte Ausstellung Die Tödin eröffnet am 29. April 2025 von 18–21 Uhr im SLEEK Art Space und läuft bis Anfang Juni – als Auftakt zum diesjährigen Gallery Weekend.