Louisa Boeszoermeny “Milas” aus der Serie Bruder (2024)
Louisa Boeszoermeny studierte bis Juli 2024 bildende Kunst an der Universität der Künste Berlin und ist Meisterschülerin der Klasse Prof. Josephine Pryde. Seit 2020 ist sie Stipendiatin der Studienstiftung des deutschen Volkes. Sie ist staatlich geprüfte Fotodesignerin (Lette-Verein Berlin, wo sie 2017 mit dem “Lette Design Award” ausgezeichnet wurde). 2023 gewann Boeszoermeny den IBB-Preis für Photographie, 2019 hatte sie ihre erste Einzelausstellung in der Galerie “Weiss Berlin”. Von 2018-2019 war sie eine der international ausgewählten Künstlerinnen des “2nd Cycle” des Förderprogramms “Parallel Photo Platform”. Seit 2016 sind ihre Arbeiten Teil von nationalen und internationalen Gruppenausstellungen.
Ihre künstlerische Praxis umfasst vor allem die Bereiche Fotografie und Film. Themen, zu denen sie tendiert, sind Machtdynamiken und Konzepte der Kontrolle sowie die Konstruktion und Technologien von Identitäten. In ihren Arbeiten stellt sie häufig abstrahierte Postdokumentarfotografie inszenierten Situationen gegenüber, was es ihr erlaubt, Vorstellungen von Realität und Wahrheit in Bezug auf das von ihr gewählte Medium zu dekonstruieren.
Artist-Statement
In Louisa Boeszoermenys künstlerischer Praxis, die vor allem Fotografe und Film umfasst, stellen die Technologien und Konstruktion von Identität, oft in besonderem Bezug zu Genderkategorien wiederkehrende Themen dar. Aufmerksamkeit kommt dabei auch der Kontrolle von Körpern, der Verschränkung von Männlichkeit und Gewalt sowie den Erwartungen an weiblich gelesene und queere Körper zuteil. Dabei untersucht sie Machtverhältnisse und arbeitet mit Bewusstsein für die Mechanismen der Unterdrückung, die den kamerabasierten Prozessen und ihrer Geschichte inhärent sind. Sie bezieht sich in ihrem Schaffen ebenso allgemeiner auf die Geschichte der Malerei, der Fotografe und des Films.
In ihren fotografschen Arbeiten, die post-dokumentarische Ansätze verfolgen und Porträt- sowie Stillfotografe umfassen, ist ihre Herangehensweise am jeweiligen Inhalt orientiert. So kontrastiert sie z.B. dokumentarisch anmuntende Fotografen mit inszenierten Bildern, um die Zuverlässigkeit des Mediums im Hinblick auf seine Beweiskraft und seinen realitätskonstituierenden Charakter zu befragen.
Ihre Porträtarbeiten weisen subtile kontextuelle Details auf und stellen dar, was den Fotograferten eigen ist und sich doch gleichzeitig zu universellen Zuständen hin öffnet. Sie ist daran interessiert, mit Hilfe der Fotografe die ungeschützten Strukturen der menschlichen Erfahrung selbst aufzudecken. Die widersprüchlichen Kräfte des fotografschen Porträts, sowohl für diejenigen, die sie anfertigen, als auch für die Dargestellten und die Betrachtenden: das Versprechen der Enthüllung, Undurchsichtigkeit und Verweigerung als eine Art semiotischer Akt, üben eine Faszination auf die Künstlerin aus.
In ihren Still-Aufnahmen beschäftigt sie sich mit den fetischistischen Eigenschaften bestimmter Objekte sowie der Fähigkeit der Fotografe, diese zu verstärken, um Raum für erweiterte Projektionen zu bieten. Über diesen Weg nähert sie sich immer wieder auch dem menschlichen Körper an, der einen wesentlichen Teil ihres Schaffens bestimmt und immer auch in Bezug zu der Flüchtigkeit von Identität und deren Performanz gesetzt wird.
Die Künstlerin hat ebenfallsgroßes Interesse daran, Orte visuell zugänglich zu machen und das Unbekannte, manchmal auch das Unsichtbare, in eine ästhetisch erfassbare Form zu bringen.
Aktuell widmet sich Boeszoermeny im Besonderen den Möglichkeiten des Ausstellungsraumes. Wie Größen, Rhythmus und Installationsweisen als konzeptioneller Teil fotografscher Arbeiten funktionieren und wechselseitig Potenziale herausarbeiten können.
Louisa Boeszoermeny (*1991, Düsseldorf)
Milas aus der Serie “Bruder” (2024)
Fotografie, Fine Art Print auf Hahnemühle Photo Silk Baryta X, rückseitig signiert, nummeriert
Format: 30 x 20 cm
Auflage 25 + 2 AP
Eine Sonderedition der preisgekürten Originalarbeit:
Milas aus der Serie “Bruder” (2023)
Fotografie
Preis: 280 € // für Nichtmitglieder: 360 €
(Preisangaben ohne Rahmen)