Dana Rabea Jäger (*1992, Duisburg) lebt und arbeitet in Berlin. Sie wurde 2022 mit dem IBB-Preis für Photographie ausgezeichnet, u. a. für die Serienarbeit Notes IOU. Die Künstlerin studierte 2014 bis 2022 an der UdK Berlin und ist Meisterschülerin der Klasse Prof. Josephine Pryde. 2018 wurde sie für ihr künstlerisches Schaffen mit dem Anna-Oppermann-Preis ausgezeichnet. Ihre Arbeiten wurden unter anderem im Museum für Fotografie in Berlin (2022), in der Villa Heike, Berlin (2020) und in der Investitionsbank Berlin (2022/23) ausgestellt. Seit 2024 ist sie aktives Mitglied der AFF-Galerie für zeitgenössische Fotografie und arbeitet neben der freischaffenden künstlerischen Tätigkeit kunsttherapeutisch zusammen mit Menschen mit Unterstützungsbedarf. In ihren künstlerischen Arbeiten nutzt sie vorrangig Fotografie, Skulptur und Installation.

Die Arbeit Notes IOU von Dana Rabea Jäger beschäftigt sich mit sexuellen Bedürfnissen und der Ambivalenz zwischen Erwartungen und Erfahrungen. Heteronormative Beziehungsmodelle sowie deren Traditionen und Stereotype werden hinterfragt. Das Arrangieren von Schaufensterpuppen und der Versuch, ihnen Zuneigung einzuverleiben, spielt mit der Idee einer neuen, radikalen, selbstbestimmten und einvernehmlichen Vorstellung von Intimität, Sexualität und Zärtlichkeit. Prägende Bilder und Umgangsformen sollen auf die eigenen Bedürfnisse und Grenzen sowie die des Gegenübers überprüft und erkundet werden. Die künstliche Oberfläche der stark gegenderten und genormten, aber zugleich geschlechtslosen Puppen erschwert diesen Prozess. Die leblosen Charaktere aus Plastik und Lack haben bereits an einigen Stellen Schäden zugefügt bekommen, die auf potentielle Verletzlichkeit im intimen Austausch verweisen.